UMEX-HOPE SP3: Mapping the nexus of urban microclimates and public health: insights from emergency medical service data
Hintergrund
Steigende Temperaturen und häufigere Hitzeperioden gehören zu den sichtbarsten Folgen des Klimawandels in Deutschland. Solche Extremwetterlagen wirken sich direkt auf die Gesundheit der Bevölkerung aus und führen nachweislich zu mehr Notfalleinsätzen, insbesondere bei älteren und chronisch kranken Menschen. Auch Kälteperioden können die Belastung für den Körper erhöhen und akute Erkrankungen auslösen.
Neben der Temperatur selbst beeinflussen weitere Faktoren, wie z.B. Luftfeuchtigkeit, Bebauungsstruktur, Schadstoffe und soziale Bedingungen, das Risiko für hitzebedingte Gesundheitsprobleme. Diese komplexen Zusammenhänge zwischen Klima, Umwelt und Gesundheit stehen im Mittelpunkt des Teilprojekts 3 von UMEX-HOPE.

Projektziele
Ziel des Teilprojekts 3 „Mikroklima trifft Gesundheit“ im Verbund UMEX-HOPE ist es, den Einfluss von Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen auf akute Gesundheitsereignisse zu untersuchen. Dafür werden zeitgestempelte und geokodierte Rettungsdienst-Daten aus den Regionen Hannover und Braunschweig mit feinräumigen Umwelt- und Klimadaten verknüpft.
Im Mittelpunkt steht die Frage, ab welchen Temperatur- oder Feuchteschwellen sich die Häufigkeit bestimmter Notfalleinsätze deutlich verändert und welche räumlichen und zeitlichen Muster sich dabei erkennen lassen. Durch statistische und geostatistische Analysen sollen Risikoindikatoren für hitze- oder kältebedingte Gesundheitsnotfälle identifiziert und regionale Vulnerabilitäten beschrieben werden.
Langfristig sollen die Ergebnisse dazu beitragen, präventive Handlungsempfehlungen für Rettungsdienste, Gesundheitsämter und kommunale Akteure zu entwickeln und damit eine klimaresiliente Gesundheitsversorgung in urbanen Räumen zu fördern.
Studiendesign und Methodik
Für die Untersuchung werden anonymisierte Daten des Rettungsdienstes aus den Regionen Hannover und Braunschweig ausgewertet. Diese enthalten Informationen darüber, wann und wo Einsätze stattgefunden haben und welche medizinischen Gründe vorlagen. Die Einsatzdaten werden anschließend mit detaillierten Wetter- und Umweltdaten, zum Beispiel zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit, kombiniert.
Mit statistischen Verfahren wird geprüft, ob sich bei bestimmten Wetterlagen – etwa während Hitze- oder Kälteperioden – mehr Notfalleinsätze häufen, zum Beispiel wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemnot, Kreislaufzusammenbrüchen oder Erschöpfung. Zudem wird untersucht, ob sich regionale oder zeitliche Unterschiede erkennen lassen. Auf diese Weise lassen sich Schwellenwerte und Risikofaktoren für witterungsbedingte Gesundheitsnotfälle identifizieren.
Förderung
Gefördert mit Mitteln aus zukunft.niedersachsen, dem gemeinsamen Wissenschaftsförderprogramm des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung.
Förderperiode: 01.07.2025 - 30.06.2031 (72 Monate)
Beteiligte Einrichtungen
Leibniz Universität Hannover - Institut für Meteorologie und Klimatologie
Leibniz Universität Hannover - Institut für Erdsystemwissenschaften
Tiermedizinische Hochschule Hannover - Institut für Parasitologie
Technische Universität Braunschweig - Institut für Geoökologie
Technische Universität Berlin - Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik
GEO-NET Umweltconsulting GmbH, Hannover
Kontakt

Kontaktinformationen
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