SCREEN-AF – Screening zur Früherkennung von Vorhofflimmern bei hausärztlichen Patienten ab 75 Jahren
Vorhofflimmern (VHF) ist eine der häufigsten, behandelbaren Ursachen eines Schlaganfalls, aber meist schwer zu diagnostizieren, da VHF oft klinisch inapparent und intermittierend auftritt. Die Entwicklung neuer Monitortechnologien für den ambulanten Bereich hat das Potential die Früherkennung von VHF zu verbessern.
Ziel und Fragestellung
Das übergeordnete Ziel der Studie ist es, eine praktikable und kosteneffiziente VHF-Screening Strategie zu entwickeln, die sich in ambulanten Primärversorgung anwenden lässt.
Die Hypothese ist, dass ein kontinuierliches ambulantes Herzrhythmus-Monitoring mittels aufklebbarem EKG-Pflaster der Standardmethode zur VHF-Detektion (kein Screening) überlegen ist. Der Einschlussprozess und die ersten Datenanalysen sind erfolgt. Derzeit läuft die Langzeit-Nachverfolgung.
Methodik
SCREEN-AF ist eine Forscher-initiierte, multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie. Die Zielgruppe sind Patient*innen ab 75 Jahren mit diagnostiziertem Bluthochdruck und ohne bekanntes Vorhofflimmern, die zudem für eine Antikoagulationstherapie in Frage kämen, falls VHF gefunden werden würde. Die Teilnehmer*innen wurden über die jeweilige Hausarztpraxis rekrutiert und 1:1 in eine der beiden Gruppen randomisiert:
Die Kontrollgruppe erhielt die hausärztliche Standardversorgung für 6 Monate (kein VHF-Screening).
Die Interventionsgruppe durchlief ein ambulantes VHF-Screening, bei dem sie zum Zeitpunkt des Einschlusses und nach 3 Monaten für 2 Wochen durchgehend einen aufklebbaren EKG-Monitor (ZIO Patch) trug, zusätzlich zur hausärzlichen Standardversorgung. Die Interventionsgruppe erhielt zudem ein Heim-Blutdruckmessgerät mit automatischer VHF-Erkennung (WatchBP), mit dem die Teilnehmer*innen während des 2-wöchigen EKG-Monitorings zweimal am Tag ihren Blutdruck messen sollten.
In beiden Gruppen erfolgte nach einem Jahr eine telefonische Nachverfolgung über den weiteren Verlauf und die Krankheitsentwicklung. Die Nachverfolgung nach drei Jahren wird derzeit verzögert durchgeführt.
Förderung
Die Studie wird in Deutschland von Deutschen Zentrum für Herz- und Kreislaufforschung (DZHK) gefördert. Der Hersteller des ZIO Patches (iiRhythm) hat die Geräte zur Verfügung gestellt, die Studie aber nicht finanziell unterstützt.
Kontakt
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