Klinische Studie zur Behandlung des akuten Gichtanfalls in der Hausärztlichen Versorgung

Akute Gichtanfälle mit starken Schmerzen in einem Gelenk werden fast immer in hausärztlichen Praxen behandelt. Behandlungsempfehlungen basieren auf Erfahrungen, denn es gibt nur wenige Studien mit wenig Patient*innen aus spezialisierten Zentren.

Die Europäische Liga gegen Rheuma (EULAR) bevorzugt Colchicin als erste Behandlungsoption bei einem Gichtanfall. Im Gegensatz dazu empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) Prednisolon.

Beide Medikamente sind bereits lange im Einsatz, jedoch ist bisher nicht klar, welche Behandlung wirksamer und/oder verträglicher ist.

 

Laufzeit: 01.07.2022 - 30.06.2025

Projektziel

Die Studie hat das Ziel, die Effektivität Colchicin und Prednisolon im hausärztlichen Setting zu vergleichen.

Studiendesign und Methodik

COPAGO ist eine pragmatische, randomisierte, multizentrische, doppelblinde, kontrollierte, klinische Studie zur Behandlung des akuten Gichtanfalls mit Prednisolon im Vergleich zu Colchicin in der hausärztlichen Versorgung.

Die Studie soll in 60 hausärztlichen Praxen in Göttingen, Greifswald und Würzburg durchgeführt werden und 314 Teilnehmende umfassen. Die Diagnose der akuten Gicht (in den letzten 24 Stunden) wird von den teilnehmenden Ärzt*innen anhand des klinischen Erscheinungsbildes gestellt. Die Patient*innen werden zufällig einem Behandlungsarm zugeordnet. Welche der beiden Behandlungen Anwendung findet, wissen weder Arzt bzw. Ärztin noch Patient*in (sog. doppelte Verblindung).

Intervention

Behandlung:

Die Interventionsgruppe wird für 5 Tage mit je 30 mg Prednisolon behandelt. Die Teilnehmenden in der Kontrollgruppe werden mit niedrig dosiertem Colchicin behandelt (1.Tag: 1,5 mg, 2.-5. Tag je 1,0 mg Colchicin).

Patiententagebuch:

Alle Teilnehmenden erhalten ein Patiententagebuch in dem von Tag 1 bis Tag 6  täglich
Schmerzen, Schwellung und Empfindsamkeit des betroffenen Gelenkes sowie potentielle Nebenwirkungen dokumentiert werden.

Ärztliche Abschlussuntersuchung:

Nach ca. einer Woche stellen sich die Teilnehmenden erneut in der hausärztlichen Praxis vor. Sie werden abschließend untersucht und bringen das ausgefüllte Patiententagebuch mit.

Dual Energy-Computertomographie (optional):

Die Teilnehmenden haben nach Abklingen des akuten Schmerzes (in der Regel nach fünf bis dreizehn Tagen) die Möglichkeit mithilfe eines bildgebenden Verfahrens die Gichtdiagnose zu bestätigen. Die Kosten werden vom Projekt getragen.

Beteiligte Einrichtungen

  • 60 hausärztliche Praxen in und um Göttingen, Greifwald und Würzburg
  • Universitätsmedizin Greifswald Körperschaft des öffentlichen Rechts, Abteilung Allgemeinmedizin (Sponsor)
  • Universitätsmedizin Göttingen, Radiologie / Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (Kooperationspartner)
  • Universitätsklinikum Würzburg, Abteilung Allgemeinmedizin (Kooperationspartner)

Projektfinanzierung

Die Studie ist eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte „klinische Arzneimittelstudie“.

Kontakt

Leitung

Prof. Dr. Eva Hummers

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Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Petra Kamin

 Petra Kamin

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Study Nurse

Tanja Albrecht-Nock

 Tanja Albrecht-Nock

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